Gründung von REO Veiling

REO Veiling wurde während des Zweiten Weltkriegs am 20. Juli 1942 von etwa 25 Gründern gegründet. Wegen des Krieges konnte die erste Versteigerung erst am 21. November 1943 stattfinden. Die Geschichte der Obst- und Gemüseauktion begann in einem kleinen Schuppen eines Kartoffelhändlers in der Sint-Amandsstraat im Ortszentrum von Roeselare.

Foto: Die Gründer von REO Veiling

1942

Erste Versteigerungsuhr

REO Veiling wurde mehrere Male verlegt, um mit der zunehmenden Erzeugung von Gartenbauprodukten in Westflandern mitzuhalten, zunächst zur Vaartkaai (1945) und danach in die Kattenstraat (1948), ebenfalls in Roeselare. Dort wurden am 18. Februar 1952 zum ersten Mal Obst und Gemüse mit einer mechanischen Versteigerungsuhr versteigert. Der frühere Verwaltungsdirektor von REO Veiling, Maurice Declercq, hatte die Versteigerungsuhr u. a. aus alten Autoersatzteilen zusammengebaut.

1952

Verlegung zum Diksmuidsesteenweg

Wegen Platzmangel wurde REO Veiling zum Diksmuidsesteenweg verlegt. Die offizielle Einweihung des ersten REO-Versteigerungskomplexes mit zwei Lagerhallen fand am 20. Februar 1955 in Anwesenheit des Provinzgouverneurs von Westflandern, Pierre van Outryve d'Ydewalle, statt.

1954

Erweiterung von REO Veiling

Die zunehmende Erzeugung und steigenden Umsätze erforderten eine Erweiterung am Diksmuidsesteenweg. 1965 wurde ein 6 ha großes Gelände erworben, das am 2 ha großen Auktionsgelände angrenzte. Es wurde ein neuer Versteigerungskomplex mit einem 4 ha großen Parkplatz gebaut. Am 3. November fand die offizielle Grundsteinlegung statt.

Foto: die Anfahrt zum erweiterten Versteigerungsgelände im Jahr 1967

1965

Blockbildung

In Erwartung der Simultanauktion führte REO Veiling im Jahr 1978 die Blockbildung ein. Dabei wird dasselbe Produkt, das von verschiedenen Erzeugern stammt, aber die gleiche Qualität und Sortierung aufweist, in einem Block zusammengefügt und verkauft. Vor der Einführung des Blockverkaufs wurde „individuell“ verkauft. Das bedeutete, dass die Produkte von jedem REO-Erzeuger separat versteigert wurden. Der REO-Erzeuger brachte dabei eine oder mehrere Kisten mit Proben auf einer eisernen Schubkarre zu den Versteigerungsuhren. Dieses Foto zeigt den Verkaufssaal am Diksmuidsesteenweg.

1978

Erster Simultanverkauf

Hochspannung im Verkaufssaal von REO Veiling beim ersten Simultanverkauf am 5. Februar 1983. Dabei wurde gemeinsam mit der Centrale voor Glasgroenten (CVG) in Sint-Katelijne-Waver ein Gemüsekorb zum Verkauf angeboten. Zu den Versteigerungsuhren von REO Veiling hatte jeder Zugang, der die gestellten Bedingungen erfüllte. Diese Auffassung stand im Kontrast zu den Vorgehensweisen in Frankreich und den Niederlanden, wo man sich für akkreditierte Käufer entschieden hatte. Die belgischen Auktionen verzichteten bewusst auf dieses Modell, um zu vermeiden, dass große Abnehmer den freien Markt beeinflussten. Mit ihrer liberalen und offenen Strategie sorgt REO Veiling außerdem dafür, dass das Prinzip von Angebot und Nachfrage an der Versteigungsuhr uneingeschränkt zum Zuge kommt.

1983

Neue Versteigerung

Der Vorstand von REO Veiling beschloss im Jahr 1987, einen neuen geräumigen Versteigerungskomplex auf dem heutigen Standort am Oostnieuwkerksesteenweg zu errichten. Die Bauarbeiten begannen im Mai 1989. Am Donnerstag, dem 25. Januar 1990, als schon vier Dachgerüste des Eingangslagers montiert waren, raste ein Orkan mit Windgeschwindigkeiten bis zu 155 km/h durch unser Land. Das Donnern der Windstöße in der eisernen Konstruktion der im Anbau befindlichen Lagerhalle war enorm. Aber die vier montierten Dachgerüste trotzten dem Unwetter und blieben stehen. Der neue Versteigerungskomplex wurde am 1. April 1991 in Betrieb genommen und im selben Jahr am 24. Mai offiziell eingeweiht.

1991

Verpackungsabteilung

Am Diksmuidsesteenweg machten die früheren Auktionsgebäude Platz für die heutige Verpackungsabteilung von REO Veiling. Die Genossenschaft erwarb im Jahr 2011 das angrenzende Gelände der Gießerei Vuylsteke. Nach einer gründlichen Bodensanierung wurde im Jahr 2015 auf dem 3 ha großen Gelände eine neue Halle für das Annehmen, Lagern und Auffalten von Einwegverpackungen in Betrieb genommen. Auf dem Dach des Neubaus wird ein 8 000 m² großes Demonstrations- und Versuchsgewächshaus errichtet. Dieses Dachgewächshaus dient praktischen Studien zum erdlosen Anbau von Blattgewächsen und Fruchtgemüse, zu innovativen energiesparenden Anbausystemen, zu den nachhaltigen Anwendungsmöglichkeiten von industrieller Restwärme und zur effizienten Raumnutzung. Der Bau des Dachgewächshauses, eine Investition von Inagro und der Provinz Westflandern, beginnt im Jahr 2018.

2015
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